Kakteen-Pflege: 5 Experten-Tipps (2024)

Kakteen sind beliebte Zimmer- und Büropflanzen, denn sie brauchen wenig Pflege und sehen trotzdem äußerst adrett aus. In Wirklichkeit sind die aus Mittel- und Südamerika stammenden Sukkulenten aber gar nicht so anspruchslos, wie es auf den ersten Blick scheint. Lassen Sie sich nicht vom langsamen Stoffwechsel der meisten Kakteen täuschen – einem stark vernachlässigten Kaktus geht es nicht unbedingt gut, er stirbt nur sehr langsam. Damit Ihrem Kaktus dieses Schicksal erspart bleibt und er sich über lange Zeit an seinem Platz wohl fühlt und sich gut entwickelt, sollten Sie unsere Experten-Tipps für die Kakteen-Pflege beherzigen.

Kakteen-Pflege: Das Wichtigste auf einen Blick

1. Wählen Sie einen hellen, aber nicht vollsonnigen Standort – außer die Art verlangt es.
2. Gießen Sie durchdringend, aber nicht allzu oft.3. Düngen Sie Kakteen während der Vegetationsperiode mit Kakteendünger.
4. Topfen Sie Ihren Kaktus regelmäßig um, denn das Substrat ist irgendwann ausgelaugt oder der Platz für die Wurzeln aufgebraucht.
5. Manche Kakteen sollten im Winter an einen kühleren Ort umziehen, um ihre natürliche Ruhephase einhalten zu können.

Der richtige Standort

Gerne wird angenommen, dass Kakteen grundsätzlich so sonnig wie möglich stehen sollten. Das ist aber nicht immer richtig. Zwar benötigen die meisten Sorten sehr viel Licht und Wärme, die pralle Mittagssonne auf einem Fensterbrett oder der Terrasse vertragen einige Arten aber nicht. Finden Sie für Ihren Kaktus einen Platz, an dem er viele Stunden am Tag Licht bekommt, ohne dass die Gefahr besteht, dass die Pflanze verbrennt, zum Beispiel an einem Ost- oder Westfenster. Als Faustregel gilt: Je heller der Kaktus, desto mehr Sonne verträgt er. So können zum Beispiel die wollig behaarten Arten der Mammillaria oder Cephalocereus-Kakteen sowie dicht bedornte Varianten deutlich mehr Sonne vertragen als dunkelgrüne Blattkakteen wie Oster- oder Weihnachtskaktus oder verschiedene Pereskiopsis-Arten. Vermeiden Sie bei der Kaktus-Pflege am Standort unbedingt Zugluft, besonders im Winter.

Kakteen-Pflege: 5 Experten-Tipps (1)

Jeder Kaktus braucht den passenden Topf für seine Größe

Gießen mit Maß

Kakteen sind Sukkulenten, die in ihren Stämmen und Knollen über längere Zeit Wasser speichern können. Für die Kakteen-Pflege bedeutet das, dass die Gießintervalle eher großzügig bemessen werden sollten. Tägliche Wasserschlückchen, wie sie besonders im Büro häufig vorkommen, sind nicht die richtige Gießmethode bei der Kakteen-Pflege. Gießen Sie durchdringend oder tauchen Sie Ihren Kaktus besser in kalkarmes Wasser, bis das Substrat vollständig durchfeuchtet ist. Dann wässern Sie so lange nicht mehr, bis die Erde einmal vollständig durchgetrocknet ist. Im Sommer dauert das eine bis zwei Wochen, im Frühjahr und Herbst können es schon mal vier Wochen oder länger sein. Achten Sie darauf, dass im Topf keine Staunässe entsteht, denn diese wird den Kaktus auf jeden Fall umbringen.

Kakteen-Pflege: 5 Experten-Tipps (2)

Kakteen werden in der Regel eher zu viel als zu wenig gegossen! Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt

Muss man Kakteen düngen?

Kakteen stehen als Epiphyten beziehungsweise Gebirgs- und Wüstenpflanzen meist in eher kargem Substrat. In einem kleinen Pflanztopf verbrauchen sich die wenigen enthaltenen Nährstoffe sehr schnell. Es ist also durchaus wichtig, den Kaktus regelmäßig zu düngen, besonders wenn Sie einen Kaktus zum Blühen bringen möchten. Verwenden Sie zur Düngung handelsüblichen Kakteendünger. Flüssiger Grünpflanzendünger ist für eine ausgewogene Kaktus-Pflege ebenfalls nutzbar, dieser darf aber höchstens in halber Dosis verabreicht werden. Geben Sie während der Wachstumszeit im Frühjahr und Sommer alle vier Wochen eine geringe Dosis zum Gießwasser. Ab September wird nicht mehr gedüngt.

Kaktus ein- und umtopfen

Einen Kaktus umzutopfen ist nicht ganz einfach, gehört zur Kaktus-Pflege aber dazu. Je größer das Exemplar, umso komplizierter wird es. Da aber auch Kakteen wie alle anderen Kübelpflanzen wachsen und ihr Pflanzsubstrat über die Zeit verbrauchen beziehungsweise die Erde sich mit den Jahren verdichtet und versalzt, sollten auch Kakteen regelmäßig umgetopft werden. Dies ist nach etwa drei bis vier Jahren der Fall, wenn der Kaktus für seinen Topf zu groß geworden ist und umzukippen droht oder wenn die Wurzeln bereits aus den Abzugslöchern des Topfes herauswachsen.

Für besonders stachelige Kandidaten empfiehlt es sich, beim Ein- oder Umtopfen spezielle Kakteenhandschuhe zu tragen (durch Gartenhandschuhe stechen die meisten Dornen hindurch). Kleine Kakteen kann man behutsam mit einer hölzernen Grillzange anheben, größere Kakteen kann man auch mit zwei Styroporplatten rechts und links greifen, doch seien Sie sehr vorsichtig dabei, damit die Dornen nicht abbrechen. Verwenden Sie für Ihren Kaktus das Substrat, welches seinem natürlichen Standort am nächsten kommt – je nach Kaktusart kann das ein eher humoser oder mineralischer Boden sein.

Kakteen-Pflege: 5 Experten-Tipps (3)

Kakteen müssen regelmäßig umgetopft werden. Am besten trägt man dazu feste Handschuhe

Welche Pflege brauchen Kakteen im Winter?

Ob und wie Sie Ihren Kaktus richtig überwintern und in dieser Zeit pflegen müssen, hängt von der jeweiligen Art ab. Einige Kakteen-Arten benötigen eine kühle Ruhepause, die nicht zwingend zur Winterzeit erfolgen muss, um Blüten anzusetzen, so zum Beispiel der Weihnachtskaktus (Ruhepause im August) sowie alle Mammillaria- und Rebutia-Arten (Ruhezeit zwischen Oktober und Februar bei 5 bis 15 Grad Celsius). Sehr viele andere Kakteen überwintern aber warm und hell, das heißt sie können ganzjährig an ihrem Standort stehen bleiben. Beachten Sie aber auch bei diesen, dass durch die geringere Lichtausbeute das Wachstum der Pflanzen im Winter eingeschränkt ist und sie deshalb wesentlich weniger bis kein Wasser (vorausgesetzt sie stehen nicht auf einer Heizung) und keinen Dünger brauchen. Es empfiehlt sich bei der Pflege von Kakteen, die über einem Heizkörper oder auf der Fußbodenheizung stehen, im Winter einen isolierenden Holz- oder Korkuntersetzer unter den Topf zu stellen. So wird verhindert, dass die Heizungsluft den Wurzelballen übermäßig austrocknet und der Kaktus durch den erhöhten Wasserbedarf einen nicht zeitgerechten Wachstumsschub hinlegt anstatt zu ruhen.

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Kakteen-Pflege: 5 Experten-Tipps (2024)

FAQs

Kakteen-Pflege: 5 Experten-Tipps? ›

Befreien Sie ihre Kakteen ruhig hin und wieder von Staub, damit sie auch atmen können, und besprühen Sie sie ab und zu mit Wasser. An heißen Tagen sollten sie jedoch vom Besprühen absehen. Die Wassertropfen auf der Pflanzenoberfläche könnten sonst wie ein Spiegel wirken und für Brandverletzungen am Kaktus sorgen.

Wie pflegt man Kakteen am besten? ›

Befreien Sie ihre Kakteen ruhig hin und wieder von Staub, damit sie auch atmen können, und besprühen Sie sie ab und zu mit Wasser. An heißen Tagen sollten sie jedoch vom Besprühen absehen. Die Wassertropfen auf der Pflanzenoberfläche könnten sonst wie ein Spiegel wirken und für Brandverletzungen am Kaktus sorgen.

Was brauchen Kakteen zum Überleben? ›

Kakteen sind besonders beliebt, weil sie relativ wenig Pflege benötigen und oft eine ungewöhnliche Form haben. Sie benötigen einen hellen Standort ohne Zugluft. Da sie die direkte Sonne lieben, sind ein Fensterplatz mit Südausrichtung oder ein heller Wintergarten ideal.

Wie giesst man einen Kaktus richtig? ›

Gießen müssen Sie die pflegeleichten Kakteen nur sehr selten, wobei die Abstände je nach Größe der Kakteen variieren. Generell ist es ratsam, Kakteen alle vier bis sechs Wochen einmal durchdringend zu wässern, wenn das Substrat vollständig ausgetrocknet ist. Staunässe darf dabei nicht entstehen.

Ist Kaffee gut für Kakteen? ›

Tatsächlich gibt es ein organisches Hausmittel, das für Kakteen hervorragend geeignet ist: Kaffeesatz. Dieser ist generell nicht sehr nährstoffreich, was eine Überdüngung schwierig macht.

Wie lange kann Kaktus ohne Wasser? ›

Kakteen mögen keine Staunässe

Daher sollten sie nach dem Tauchen immer gut abtropfen. Die meisten Kakteen können danach sechs Wochen oder länger ohne Wasser auskommen. Je größer der Kaktus, desto länger kommt er ohne Wasser aus.

Wie sieht ein Kaktus mit zu viel Wasser aus? ›

Wenn du einen Kaktus zu viel wässerst, wird er irgendwann faulen. Dazu wird er vermutlich erst braun, dann aber schwarz. Oder aber er verliert seine Wurzeln und schrumpft dann wegen Wassermangels. Wenn du ihn zu wenig wässerst, wird er möglicherweise ein wenig einschrumpeln.

Wie viel ml Wasser braucht ein Kaktus? ›

Als Wüstenpflanze braucht der kleine Kaktus nur sehr wenig Wasser. Giessen ihn nur einmal pro Monat und feuchte die Erde dabei nur an und durchnässe sie nicht - ganz einfach: Weniger ist mehr!

Soll man Kakteen während der Blüte Gießen? ›

Idealerweise verwendet man zum (durchdringenden) Gießen oder Tauchen Regenwasser oder kalkarmes, zimmerwarmes Leitungswasser. Um schädliche Staunässe zu verhindern, gilt auch während der Blütezeit: Gießen Sie erst, wenn die Erde abgetrocknet ist und lassen Sie kein Wasser im Untersetzer stehen.

Wann haben Kakteen Ruhezeit? ›

Um zur nächsten Wachstumsphase Blüten hervor bringen zu können, benötigt der Kaktus diese Ruhezeit in jedem Fall. Die Idealtemperatur sollte bei 15 Grad liegen. Die Winterpause sollte ungefähr von Oktober bis März gehen.

Wie lange lebt ein Zimmer Kaktus? ›

Ein Kaktus kann zwischen 10 und 200 Jahre alt werden.

Kann man Kakteen übergießen? ›

Wenn du deinen Kaktus übergossen hast, zeigt sich das an weichen Stellen im Stamm oder in den einzelnen Trieben. Dann ist schnelles Handeln gefragt, da der Kaktus, fängt er erst einmal an zu faulen, binnen kürzester Zeit komplett durchgefault und nicht mehr zu retten ist.

Soll man Kakteen mit Wasser besprühen? ›

Große Töpfe sagte er, gieße er nur einige Male im Jahr, dann aber richtig und mit Dünger. Ein anderer Kakteenfreund sprüht seine Pflanzen immer morgens ein, wenn es ein schöner sonniger Tag wird. Dies entspricht der natürlichen Taubildung in der Natur und Kakteen, die draußen stehen, sind bei uns morgens auch nass.

Was ist wenn der Kaktus weich wird? ›

Zu viel Wasser führt zu Wurzelfäulnis, wodurch dein Kaktus nicht mehr genügend Nährstoffe und Wasser aufnehmen kann. Der Kaktus wird in dem Fall weich und matschig und lässt Teile abfallen. In diesem Fall ist schnelles Handeln erforderlich! Dein Kaktus braucht einen neuen Topf mit frischer Erde.

Was bedeutet es wenn man einen Kaktus geschenkt bekommt? ›

Bedeutung Kaktus:

Früher war der stachelige Kaktus mit Attributen wie Egoismus und Dickköpfigkeit verbunden und als Geschenk undenkbar. Heute sieht man ihn eher als Zeichen für Individualität und Ausdauer. Für Freunde, die häufiger mal das Gießen vergessen, sind Kakteen ein originelles und sehr praktisches Mitbringsel.

Was bringen Kakteen im Zimmer? ›

Ein wahrer Alleskönner, der in Ihrem Zuhause nicht fehlen darf! Kakteenarten nehmen in der Nacht Kohlenstoffdioxid auf und geben Sauerstoff ab. Darüber hinaus geben diese Pflanzen deinem Schlafzimmer ein exotisches Flair. Am besten eignet sich ein sonniger Fensterplatz – so bekommen die Pflanzen ausreichend Licht.

Wie sieht ein Kaktus aus der zu viel gegossen wurde? ›

Kaktus wird weich und matschig

Wird dein Kaktus weich und matschig, ist eine Überwässerung wahrscheinlich. Dein Kaktus hat wahrscheinlich zu häufig Wasser abbekommen. Du kannst jetzt versuchen, den Kaktus in frische Erde umzutopfen. Entferne dabei so viel alte Erde wie möglich.

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Author: Manual Maggio

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